Es geht hier um einem Modell das nie als Serienmodell angefertigt wurde, sondern als Handmuster in einige Prospekte von Mä abgebildet wurde.
Das Handmuster "Heilix Blechle" wurde nur 1994 im MAXI-Folder, im Mä-Neuheitenkatalog, aber auch auf dem Umschlag eines Fachzeitschrifts abgebildet. In 1995 wurde derselben Foto nochmal veröffentlicht in einem von Mä herausgegeben MAXI-Buch.
Märklin Neuheiten 1994 D | 158 00 - MAL 01 94 fi |
Märklin Neuheiten 1994 NL | 158 70 - TNA 01 94 fi |
Märklin 1 - Neu: MAXI - Die große Spielbahn aus Metall - 1994 D | 160 00 - OLR 05 94 fi |
Märklin 1 - Nieuw: MAXI - de Grote Trein van metaal - 1994 NL | 160 04 - II 05 94 fi |
Nouveauté: MAXI - Le grand train miniature en métal 1994 FR | 160 02 - IY 05 94 fi |
Novita: MAXI. La grande ferrovia por giocare di metallo 1994 IT | 160 02 - ?? 05 94 fi |
Das Spielzeug (Int. Fachzeitschrift für Spielzeug usw.) Januar 1994 | ISSN 0038 7525 |
Modelllbahnspaß in Haus und Garten 1995 D | ISBN 3-8043-0360-9 |
Ist das Exemplar dieser Lok, der ich in meine Sammlung aufgenommen habe, authentisch-identisch mit dem Prospekt-Modell?
Es gibt ja einige Unterschiede. Mein Exemplar hat:
Prospekt | Mein Exemplar |
Zur dokumentarischer Wert der Mä-Abbildungen: die sind nicht immer authentisch!!!.
Es stellt sich nämlich heraus das wenigstens das Namensschild mit dem Aufschrift "Heilix Blechle" editiert worden ist. Im MAXI-Haus-und-Garten-Buch (sehe oben) wurde die Musterlok abgebildet mit ein Namensschild der deutlich andere Letterzeichnen hat. Der Foto ist weiter genau identisch in allen Details mit die Foto's der Prospekte.
Namensschild aus MAXI-Buch |
Auch einer Abbildung von einem Muster der "Rössle" im Mä-Katalog 1994 (Seite 327) findet sich überarbeitet als Serienmodell wieder im Katalog 1995 (Seite 365):
1994 | 1995 |
Der sogenannte "Handmuster 2" der E 110 ist wohl ja der größte Betrug in dieser Sache (Sehe bitte auch HIER). So weit zum Thema "Authentizität der Mä-Abbildungen."
In einige Teile stimmt mein Modell 100% überein mit dem Prospekt-Modell:
Weitere Beobachtungen:
Wenn dies ein unechtes Modell ist, welche MAXI-Loks könnten dann als Ahnen fungiert haben?
Keiner der existierender Modellausführungen ist völlig übereinstimmend mit meiner Musterlok. Dieses Modell ist also nicht einfach eine Farbvariante eines existierendem Modells aber, wenn nicht authentisch, eine Zusammensetzung aus verschiedene MAXI-Modelle. Das fragt doch um eine erhebliche Kapitalinvestition.
Nun, wem sollte sich für eine Nachbau soviel Mühe machen für ein unsicheres Gewinn?
Der Verkäufer (der sich mit seiner Name und Adresse an mich bekannt gemacht hat und ein guter Ruf hat) hat diese Lok 1993-1994 im Mä Personalsshop gekauft. Er ist auch, als Vertrieber von Software der Göppinger Firma Modellplan in die Schweiz offentlich damit hervorgetreten und hat die Lok auf Börse u.s.w. gezeigt.
Ich sehe keine Anleitung seine Worte und Angaben zu bezweifeln.
Nur einiges erregte dann etwas Zweifel: in Juni 2006 ist dasselbe Modell auch schon auf EBAY angeboten worden (in mein Digitalem Archiv gespeichert) mit genau derselbe Abbildung der Lok in der Anzeige. Da gibt es zwei Erklärungen:
1. Vielleicht gab es ein Anzahl von solche Testloks, die dann in Teilen von einander abwichen und an verschiedene Personen verkauft sind.
2. Die Lok wurde damals (2006) nicht verkauft und ist dann später (2008) zum zweiten Male angeboten worden.
Das End-Ergebnis ist für mich noch nicht 100-Prozentig. Aber es ist ein sehr schönes Modell. Und man sieht es nicht oft (!) auf einer MAXI-Bahn. Unterstehende Foto gibt doch deutlich meine Freude an diesem Modell wieder: sei es echt oder nicht.
Diese Lok kann alle MAXI-Wagen am Haken nehmen. Ein leichte Schwäbischer GmP, mit ein grüne Niederbordwagen, 2 Personenwagen und ein Hochbordwagen, könnte mit dieser Lokomotive sehr gut befördert werden.
Aber auch ein Länderbahn Güterzug oder ein Schwäbischer Personenzug machen ein gute Eindruck.
Schwäbisch | Heilix Blechle! |
Deutsch | Ausruf des Erstaunens |
Karl-Albrecht Immel gibt dazu:
Von A bis Z - Das Lexikon
Heilix Blechle
Ein auch allen Nicht-Schwaben geläufiger Begriff ist das "heilig's Blechle", eine Redewendung, die keineswegs mit der Erfindung des Autos aufkam. Der Fluch geht vielmehr auf das (noch unmotorisierte) Mittelalter zurück.
Wenn der Schwabe überrascht oder gar entsetzt ist, dann entfährt ihm schon mal ein "heilig's Blechle" - manchmal übrigens auch ein "Heilands Blechle". Egal ob "Heilig's" oder "Heilands", beide Wörter werden oft einem anderen Begriff voran gestellt und so entsteht dann ein Ausruf: "Heiliger Strohsack", "Heiliger Bürokratius", das kann bis zum schwäbischen Fluch "Heilandsack" gehen. Grade bei Flüchen gibt es ganz viele solcher religiösen Anleihen. Denken Sie nur an "Kruzifix", "Himmelherrgott noch mal" oder auch an "Sakra", das aus dem "Sakrament" entstanden ist.
Das "Blechle" geht auf eine Blechmünze zurück, die arme Bürger im Mittelalter bekommen haben - sozusagen eine Essensmarke, mit der sie an öffentlichen Speisungen teilnehmen konnten. Das war der sogenannte Armenkasten, den der württembergische Herzog Christoph nach der Reformation eingeführt hatte. Und weil diese Armenspeisung vor allem von den Kirchen organisiert wurde, hieß das Blechle "heilig's Blechle".
Heute, in einer Zeit, da fast jede Familie mindestens ein Auto hat, das am Wochenende gewaschen und poliert wird, da hat das Heilix Blechle noch eine ganz neue Bedeutung erhalten.
Letzte Aufarbeitung: 18 Oktober 2019
Erstmals on-line: 1 Januar 2009.